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Nach der erfolgreichen Qualifikation in Luxemburg Ende Mai folgten weitere 3 Monate intensives Training, die Spuren dürften noch im Straßenbelag des Schwarzwalds nachzuweisen sein. Eine Woche vor dem WM-Start kam dann die Deutschlandtour für Jeder"mensch" am 26.8. als Generalprobe gerade recht. Diese fällt mit dem Sieg in der Klasse der reifen Jugend ab 50 äußerst erfolgreich aus.

Dann drei Tage vor WM-Start die Streckenbesichtigung in Varese: Ein krasser Kurs, enge und technisch extrem knifflige Abfahrten. Wie sollen da fast 3000 Teilnehmer heil durchkommen? Über 400 standen alleine auf unserer Startliste der 50-54-jährigen, die zahlenmäßig stärkste aller Startgruppen. Starten? Irgendwie schon, aber vorsichtig. Die Zeit rast und Sonntag, der 2. September kommt. Nach einer kurzen Nacht und Ankunft kurz nach 7 Uhr am Startblock ist dieser schon randvoll. Also...

Gleich nach dem Start kurz vor 8 Uhr beginnt die Aufholjagd. Ein bisschen ist Zeit bis zum ersten Berg. Doch auf Kilometer 11 sind am rechten Straßenrand unangenehme Geräusche zu vernehmen. Später wird klar, dass hier mein Trainingspartner mit vielen anderen in einen Sturz verwickelt wurde und die WM schon früh beenden musste. Wenigstens blieb es bei sehr schmerzhaften Blessuren ohne schwere Verletzungen.

Glücklicher verlief die WM für mich, bei Kilometer 11 auf der linken Straßenseite. Fünf Anstiege waren zu bewältigen, wenn man die giftigen Wellen dazwischen außer Acht lässt. Gleich der erste bringt die Vorentscheidung über die vorderen Plätze. Dazu musste ich aber gut 15 Sekunden Rückstand auf der Abfahrt wettmachen. Ein erstaunlich diszipliniertes Slalomrennen durch früh zurückgefallene Fahrer der jüngeren Startgruppen. Am vorletzten Anstieg wurde es noch einmal sehr schwer, doch auch hier gelingt mir wieder der Anschluss bis zum Schlussanstieg. Dort waren die Kräfte aufgebraucht, erfreulicherweise war mit Michael Schäfer noch ein weiterer deutscher Fahrer in der Gruppe, der sich kurz vor Schluss noch mit zwei weiteren absetzen konnte, sein Kampf um Platz 3 ging aber knapp an den Italiener Stefano Nicoletti.
Bei der Zieldurchfahrt hatte ich Hoffnung auf ein Top 20 Ergebnis, so genau habe ich die vielen Teilnehmer nicht überblickt. Es wurde am Ende ein unerwartet guter 11. Platz, dabei habe ich lange mit der Weltspitze mitgehalten. Es war nebenbei die drittbeste Zeit aller deutschen Teilnehmer der WM.

Fazit: Die deutschen Farben wurden doch würdig vertreten. Wer hätte das gedacht, als ich vor vier Jahren bei der Bosch Radsportgruppe angefangen habe. Gute Ausbildung nützt halt was. Und das schmucke Nationaltrikot kam beim Mittwochstraining auch nochmal gut zur Geltung.

 

Sven Hartmann

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